Gemalte Augenblicke sind Momente aus Farbe, Momente, die in ihrer Farbigkeit der Farbe selbst Raum geben.

Der Blick der Augen wird von Farbe angezogen und fast zufällig entsteht durch die Auflösung der Fläche eine scheinbare Dreidimensionalität. Diese Dreidimensionalität wird durch eine tatsächliche betont. Durch Bilder hindurchschauen zu können erinnert uns an den Durchblick unserer Augen, der als Durchblick uns Menschen doch beschränkt bleibt, eingeschränkt ist, aber eine vierte Dimension erahnen lässt.

Es gibt Momente, wie in dieser Installation, da berühren sich Himmel und Erde scheinbar, wie eine Erkenntnis, erscheint dieser Moment uns klar und einfach, erzeugt wiederum eine Tiefe, die als Hindurch-Blick zu sehen ist. Ein offenes Geheimnis, dass bei jeder Störung zu schwimmen beginnt und sich doch wieder beruhigt. Die Installation soll zum Verweilen einladen, zum „Stören„ einladen. Eine Kinetik, die den Menschen selbst in Bewegung bringt, sei es durch Augenblicke, Bewegung der Augen, Standortwechsel oder der Flexibilität des innern Auges.

Der Wechsel der Materialien, das Übereinanderschichten von Farbstrukturen und die Reduzierung der Formen lassen Gestalten und Formen teilweise nur erahnen und zeigen den Dialog zwischen Erkenntnis und Durchblick.

Meine Intention zu Malen ist für mich der Wunsch und das Verlangen, diesem Leben eine Interpretation durch Farbe zu geben, das in Form und Farbe zu setzen, was das Wort nicht mehr ausdrücken kann. Wenn ich ein Ziel formulieren würde, dann wäre dies mein Wunsch: In dieser komplexen Welt durch zwei Dimensionen oder auch durch Dreidimensionalität, die Nähe oder auch das Erahnen einer vierten Dimension zu schaffen, den Betrachter in die Welt der Farben und Augen zu tauchen, ihn einen Moment lang, einen Augenblick lang, durchblicken zulassen.

Oktober 2005





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