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Architektur

Reinhold Schneider Kapelle

Reinhold Schneider Kapelle, Karlsruhe, 1993

Die Kapelle wurde als neues geistliches Zentrum in der Nähe der Pädagogischen Hochschule und Fachhochschule geplant, v.a. für Gottesdienste, Gebetsstunden und Meditation während des Alltags.

Der Gesamtraum ist in zwei Bereiche unterteilt: Zum einen der Meditationsbereich im früheren Chorraum, zum anderen der größere gemeinschaftliche Gottesdienstbereich mit 125-200 Sitzplätzen.

Zur Trennung dieser Bereiche werden Holzwände und der vorhandene Teppich als Gestaltungsmittel benutzt. Als Raumskulpturen trennen die Wände allerdings nicht nur, sondern sie betonen auch diese zwei Bereiche: Durch Lücken und Licht zwischen diesen Wänden wird die Mittelachse betont, die nun aber nicht mehr begehbar ist. Der Besucher wird beim Betreten des Raumes durch zwei Wände zu beiden Seiten geleitet. Die zwei begehbaren Achsen verdeutlichen einerseits die Mittelparallelität der Seitenwände und sind andererseits auch Bedeutungsachsen, die den Besucher zur sakralen Mitte des Raumes hinführen, dem Mittelpunkt der gerundeten Sitzordnung.

Dieser sakrale Mittelpunkt liegt wiederum in der Mittelachse des Raumes. Die Ordnung dieser Achse zieht sich durch den gesamten Raum und verbindet dadurch gestalterisch die Bereiche. Die ehemalige frontale Chorwand ist durch zwei Farbflächen gestaltet, in deren Mitte ein Parabolspiegel das durch einen weiteren Spiegel umgeleitete Licht des vorhandenen Oberlichts in den Raum gebündelt weiterstrahlt. Dieses „ewige Licht" ist in der Mitte zwischen den Holzwänden auch im Gottesdienstbereich wahrnehmbar und erfahrbar. Zwischen den Wänden und in der ordnenden Mittelachse sind auch ein kleiner Tabernakel (von beiden Bereichen bedienbar) und am anderen Raumende die Hostienschalen untergebracht.

Die Flexibilität der Sitzordnung (Hocker oder Stühle) ermöglichst bei unterschiedlichen Anlässen auch andere Sitzordnungen. Auch der Altar ist in seiner Höhe und an seinem Ort verstellbar.




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