Die Gestaltung der Kapelle erstreckte sich hauptsächlich auf die liturgischen Einrichtungsgegenstände und sollte den Leitgedanken der Gemeinde unterstützen.
Das Tryptychon zeigt die Gemeinde als Vielfalt der Gläubigen, die die Starrheit aufbrechen will, hin zum allumschließenden Licht, durch alle Starrheit und Widersprüche hindurch.
Der Altar verkörpert durch die drei Holzplatten die Dreieinigkeit unseres Glaubens wie auch unserer Kirche und erfüllt die Idee des 2.Vatikanischen Konzils, der Altar sei ein Tisch für die Gemeinde und so ist es möglich, diesen in seiner Höhe, den Ansprüchen entsprechend, zu variieren.
Ambo, Kerzenständer und Gesangsbücherturm, sind dienende Objekte und unterstützen in der Formgebung die Idee des Altars.
Der Tabernakel bildet eine Ausnahme, da er ein Teil des Christusweges ist und den Übergang schafft zwischen Geburt und Auferstehung. Ein verklärter Christus, der erst durch das Hinaufschauen des Betrachters an Klarheit gewinnt.
Durch das Schließen der Falttür bildet sich in der Kapelle die „Kapelle in der Kapelle" und schließt den Christusweg als Kontemplationsort ab. War doch vorher das Bindeglied zwischen Kreuzigung und Auferstehung die Gemeinde selbst, so ist es jetzt das NICHTS als große Leere, doch durch das quadratische Fenster kann der Gläubige die Gemeinde erahnen. Das Nichts, das Alles ist.
„ Gelobt seiest Du Niemand, Dir zulieb wollen wir blühn" Paul Celan
Hildegard Strutz 2006